Erstellt am: 27. Juni 2022

Ana Marwan mit Ingeborg Bachmann-Preis 2022 ausgezeichnet

© Una Rebić

Ana Marwan nahm als eine von 14 Autor:innen an den 46. Tagen der deutschsprachigen Literatur teil. Sie wurde 1980 in Murska Sobota/SLO geboren und ist in Ljubljana aufgewachsen. Studium der Vergleichenden Literaturwissenschaft in Ljubljana und der Romanistik in Wien. Ana Marwan lebt als freie Autorin auf dem Land zwischen Wien und Bratislava. Ihr Debütroman „Der Kreis des Weberknechts“ ist 2019 erschienen. Die 2. Auflage ist ab 15. Juli 2022 lieferbar.

Im Februar 2023 erscheint ihr neuer Roman „Verpuppt“ im Otto Müller Verlag. Der TDDL-Siegertext „Wechselkröte“ ist ab 15. Juli vollständig in der neuen Ausgabe der Zeitschrift „Literatur und Kritik“ nachzulesen (Vorbestellungen dieser Ausgabe bitte an info@omvs.at).

Verliehen wird der Ingeborg Bachmann-Preis als eine der wichtigsten Auszeichnungen im deutschsprachigen Raum, gestiftet von der Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee zum Andenken an die österreichische Schriftstellerin Ingeborg Bachmann. Seit 1977 wird der mit € 25.000,- dotierte Preis jährlich im Rahmen des Wettbewerbs durch eine 7-köpfige Jury verliehen, die sich akltuell aus Mara Delius, Vea Kaiser, Klaus Kastberger, Brigitte Schwens-Harrant, Philipp Tingler, Michael Wiederstein und Insa Wilke zusammensetzt.

Ich bin von der Auszeichnung überwältigt. Mein Text war so leise, dass ich mit einem solchen Widerhall nicht gerechnet habe.“, so Ana Marwan zum Erhalt des Preises.

Aus der Laudatio von Klaus Kastberger: „Die ‚Wechselkröte‘ ist ein zarter und leister Text, der mit der Sprache einen eigenwilligen Tanz aufführt. Die Autorin führt die deutsche Sprache so vor sich her als hätte sie niemals in einer anderen Sprache gelebt. Sie lässt sich vom Deutschen treiben und treibt das Deutsche mit einer aufgerauhten Stimme mit sich und vor sich her. […] Als ein stets Wandelbarer spurt der Text zwischen Polen wie Heimat und Horror, zwischen Idylle und Verfall, zwischen Melancholie und Witz, zwischen Bleiben und Gehen. Zwischen Kinderlosigkeit und Mutterschaft spannt sich in ihm eine ganz konkrete Entscheidungsfrage. Beantwortet wird diese von niemand anderen als der Betroffenen. Die Schreibende selbst nimmt hier ihr Schicksal in die Hand und diese Selbstermächtigung gehört, glaube ich, zum Besten, was Literatur leisten kann.

Zur weiterführenden Lektüre: Ana Marwan im Gespräch über ihren Debütroman „Der Kreis des Weberknechts“



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