Christina König ausgezeichnet mit dem Franz-Tumler-Literaturpreis 2025

Porträt von Christina König, Buchcover von © Otto Müller Verlag / Erika Mayer

Christina König wurde für ihren Debütroman Alles, was du wolltest mit dem Franz-Tumler-Literaturpreis 2025 ausgezeichnet (ausgewählt von der Jurorin Daniela Strigl). Der Preis ist mit 8.000 Euro dotiert und wird von der Südtiroler Landesregierung gestiftet.

In der Begründung der Jury heißt es: „Mit präziser psychologischer Beobachtung, entlarvenden Dialogen und boshaftem Witz rückt dieser Roman einer Liebesbeziehung zu Leibe, in der die Liebe trotz aller Sinnlichkeit zu kurz kommt. Geld und die ‚feinen Unterschiede‘ des gehobenen Milieus sorgen für ein Gefälle der Macht, eine Verklammerung in Abhängigkeiten. Dass es die Geschichte zweier Frauen ist, ist dabei nicht das Skandalon, sondern dass jede die andere auf ihre Weise verdinglicht und benutzt. Erzählt wird eine alltägliche Geschichte auf höchst originelle Art: Es gibt keine Ich-Erzählerin, sondern eine Du-Erzählerin, die mit sich quasi ein Selbstgespräch führt. Und es gibt drei verschiedene Schlüsse, die auch zeigen, dass der scheinbar Unterlegenen in dieser Beziehung doch die Handlungsmacht nicht verloren geht.“

Der Franz-Tumler-Literaturpreis für zeitgenössische deutschsprachige Debütromane wird seit 2007 alle zwei Jahre in Laas (Südtirol) vergeben; in diesem Jahr bereits zum zehnten Mal. Eine internationale Fachjury nominiert fünf Debütautor:innen, die ihre Werke bei einer öffentlichen Veranstaltung in Laas präsentieren. Anschließend entscheidet die Jury über die Vergabe des Preises. In diesem Jahr gehörten Ferruccio Delle Cave, Manfred Papst, Jutta Person, Gerhard Ruiss und Daniela Strigl der Jury an. Die Jubiläumsausgabe mit Preisverleihung fand am 18. –19. September 2025 statt.

Benannt ist der Preis nach dem Südtiroler Schriftsteller Franz Tumler (1912–1998). Ziel der Auszeichnung ist es, die literarische Debütlandschaft zu fördern und neue Stimmen im deutschsprachigen Raum sichtbar zu machen. Neben dem Preisgeld umfasst die Auszeichnung auch einen Schreib- und Leseaufenthalt im Rahmen der Vinschger Literaturtage 2026. Träger des Preises sind die Gemeinde Laas, der Bildungsausschuss Laas, der Südtiroler Künstlerbund sowie der Verein der Vinschger Bibliotheken.



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