Buchpräsentationen: „Die dritte Hälfte eines Lebens“ von Anna Herzig & „Parasiten des 21. Jahrhunderts“ von Leopold Federmair
Stifterhaus, Adalbert-Stifter-Platz 1, 4020 Linz, Österreich
Moderation: Arno Kleibel (Einführung)
Eintritt: frei

Achtung: Telefonische Anmeldung für diese Veranstaltung unter +43 (0)732 7720 11294 (Montag bis Freitag von 9.00 bis 12.00 Uhr) oder office@stifter-haus.at.
Über „Die dritte Hälfte eines Lebens“ von Anna Herzig:
Krimmwing ist ein Dorf wie viele andere. Ein Dorf, das sehr genau beobachtet, bewertet und urteilt. Das aber auch gut ist im Wegsehen und Weghören. So haben es die schwer, die anders sind. Der Rathbauer etwa, der sich so gern schminkt allein vorm Spiegel. Der Steinlachner Seppi mit seiner dunklen Hautfarbe, zurückgelassen vom Vater, der kein Einheimischer war. Die junge Rosa, ledig und alleinerziehend. Oder die Liesl mit der körperlichen Auffälligkeit. Warum der Seppi letztlich mit einem Seil zum Apfelbaum auf den Kirschkernhügel gegangen ist, will im Nachhinein niemand geahnt haben. Doch Krimmwing ist auch ein Dorf, das nicht vergisst. Und als der Peter Dohringer nach vielen Jahren zurückkehrt, wird es unangenehm für einige in der Gemeinde.
Anna Herzig legt ein Romandebüt vor, das in eindrücklichen Szenen die Machtverhältnisse und Triebkräfte einer Dorfgesellschaft aufzeigt. Ihre scharfen Beobachtungen sind frei von Bewertung, sie stehen und wirken für sich. Nüchtern und schmucklos sind viele Sätze, die in ihrer Klarheit eine umso stärkere Wirkung entfalten. „Die dritte Hälfte eines Lebens“ ist ein Plädoyer dafür, gesellschaftliche Normen neu zu denken. „Sich dem Leben entgegenzustemmen, das muss einem liegen, sagt der Dohringer und die Liesl lächelt.“
Über „Parasiten des 21. Jahrhunderts“ von Leopold Federmair:
Leopold Federmair nennt sein neues Werk „Essais“ nach französischer Schreibart, um auf das Hauptwerk von Michel de Montaigne anzuspielen. Es handelt sich also um erzählende, mäandernde Annäherungen an einen Komplex von Themen, die sich unter der Vorstellung des Parasitentums zusammenfassen lassen.
Das Buch beginnt mit einem „Lob des Parasiten“. In dem Text arbeitet der Autor das kreative Potenzial parasitärer Existenzformen heraus. Überflüssig geworden sind heute nicht nur zahllose berufliche Existenzen, sondern möglicherweise die Menschheit selbst, die sich mehr und mehr auf intelligente Maschinen verlässt. Mit dem Ausdruck „beide Welten“ ist ebendiese Duplizität des Virtuellen und des Realen gemeint. Hinzu kommt eine zweite Wortbedeutung: Federmair hat gleichzeitig mehrere Weltgegenden im Auge, vor allem Westeuropa und Ostasien. Im zweiten Essai steht die Digitalisierung und der „neue Mensch“ im Zentrum. Für den dritten Essai hat Federmair in seiner Heimat sowohl Flüchtlinge als auch ihre österreichischen Helfer befragt, die diese zugewanderten „Parasiten“ während der sogenannten Flüchtlingskrise betreuten. Abgerundet wird der Band mit einer Auseinandersetzung zum Konzept eines neoliberalen „Terrors der Ökonomie“. Ist diese Interpretation unserer Gegenwart noch haltbar? Sind wirklich alle Utopien überflüssig geworden?
Weiterführende Lektüre (online) in Form von Gastkommentaren, Blogbeiträgen, Essays von und Gespräche/Interviews mit Leopold Federmair finden Sie HIER.
In Vertretung für den Autor Leopold Federmair, der coronabedingt nicht aus Japan anreisen kann, wird Verleger Arno Kleibel aus dem Buch „Parasiten des 21. Jahrhunderts“im Stifterhaus lesen.
27 aktuelle Termine
Radio Ö1: Renata Schmidtkunz im Gespräch mit der Schriftstellerin Elisabeth Reichart
ORF Landesstudio, Wien / Österreich
Literaturfrühstück: Christian Lorenz Müller liest aus „Radieschen-Revolution“
Literaturhaus Henndorf, Henndorf am Wallersee / Österreich
Lesung: Elisabeth Reichart aus „Komm über den See“
Zeitgeschichte Museum, Ebensee / Österreich
Radio Ö1: „Komm über den See“ von Elisabeth Reichart in den „Radiogeschichten“
ORF Landesstudio, Wien / Österreich
Lesung: Katharina Feist-Merhaut aus „sterben üben“
Kulturverein Blaues Fenster, Wagrain / Österreich
Lesung: Minu Ghedina aus „Am Rande das Licht“
Öffentliche Bibliothek, Grieskirchen / Österreich
Radio Ö1 „Lebenskunst“: Katharina Feist-Merhaut liest aus „sterben üben“
Radio Ö1, Wien / österreich
Lesung: Elisabeth Reichart aus „Komm über den See“
Literaturhaus, Graz / Österreich
Lesung: Elisabeth Reichart aus „Komm über den See“
Musil-Haus, Klagenfurt / Österreich
Lesung: Christina König aus „Alles, was du wolltest“
Der Weinphilosoph, Wels / Österreich
Lesung: Katharina Feist-Merhaut aus „sterben üben“
Literaturhaus Dortmund, Dortmund / Deutschland
Erotische Funken: Brita Steinwendtner aus „Gesicht im blinden Spiegel“
Literaturhaus Salzburg, Salzburg / Österreich
Feldkircher Literaturtage 2025: Sarah Kuratle über „Was kümmert uns Rilke“
Theater am Saumarkt, Feldkirch / Österreich
Lesung: Christian Lorenz Müller aus „Radieschen-Revolution“
Museum der Völker, Schwaz / Österreich
Lesezeichen: Katharina Feist-Merhaut aus „sterben üben“
„lila Literaturhöhle“ der Stadtbücherei Gmunden, Gmunden / Österreich
BÖS-Literatursalon: Marianne Jungmaier liest aus „Gesang eines womöglich ausgestorbenen Wesens“
BÖS Atelier, Wien / Österreich
Literarischer Spaziergang: Christian Lorenz Müller aus „Radieschen-Revolution“
Gartenportier am Haupteingang des Botanischen Gartens, Wien / Österreich
Lesung: Elisabeth Reichart aus „Komm über den See“
Café Museum Wien , Wien / Österreich
Lesung: Christian Lorenz Müller aus „Radieschen-Revolution“
/ Luxemburg
Literatur am Berg: Marianne Jungmaier liest aus „Gesang eines womöglich ausgestorbenen Wesens“
Hotel Hochschober, Turracherhöhe / Österreich
LiteraturFest Nantesbuch 2025: Marianne Jungmaier liest aus „Gesang eines womöglich ausgestorbenen Wesens“
Gut Karpfsee | Langes Haus der Stiftung Kunst und Natur, Bad Heilbrunn / Deutschland
15. Hochstädter Lyriknacht: Marianne Jungmaier liest aus „Gesang eines womöglich ausgestorbenen Wesens“
Evangelischen Kirche in Hochstadt, Maintal / Deutschland
Literarischer Spaziergang: Marianne Jungmaier aus „Gesang eines womöglich ausgestorbenen Wesens“
Botanischer Garten, Wien / Österreich
Literatur am Berg: Christina König liest aus „Alles, was du wolltest“
Hotel Hochschober, Turracherhöhe / Österreich
Lesung: Katharina Feist-Merhaut aus „sterben üben“
Stadtbibliothek | Panoramabar, Salzburg / Österreich
Buchpräsentation: „Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter Georg Trakls“ (Trakl-Studie XXVII)
Österreichische Gesellschaft für Literatur, Wien / Österreich
Lesung: Katharina Feist-Merhaut aus „sterben üben“
Buchhandlung Leporello, Wien / Österreich