Salzburger Buchtage 2019: Christian Lorenz Müller liest aus „Ziegelbrennen“

Samstag, 16. November 2019, 11:00 Uhr
Rupertus Buchhandlung , Dreifaltigkeitsgasse 12, 5020 Salzburg, Österreich
Eintritt: frei
© Johannes Amersdorfer

Die Salzburger Autoren Christian Lorenz Müller (zuletzt erschienen: „Ziegelbrennen“ im Otto Müller Verlag) und Petra Nagenkögel (zuletzt erschienen: „Dort“ im Jung und Jung Verlag) lesen aus ihren aktuellen Büchern im Rahmen der diesjährigen Salzburger Buchtage.

ZUM BUCH „Ziegelbrennen“ von Christian Lorenz Müller:
„Warum eigentlich Raimund?“, fragt sich Rosmarinka mit beinahe neunzig Jahren. Die gebürtige Kroatin hätte wohl ihr ganzes Leben in ihrem Heimatdorf verbracht, wäre sie als junges Mädchen nicht ausgerechnet an den Donauschwaben Raimund Quendler geraten. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs bedrängen Titos Partisanen den Hof der Quendlers, und so flieht die Familie nach Österreich, wo ein Neuanfang nur unter großen Entbehrungen gelingt. Rosmarinkas Sohn Anton soll es einmal besser haben und Priester werden, aber er bricht das Studium ab, ohne Gründe dafür zu nennen. Erst Jahrzehnte später, als der Historiker Arthur, der mit Rosmarinkas Enkelin Valentina liiert ist, nachfragt, beginnt die alte Frau zu erzählen. Bild fügt sich an Bild und ein Zusammenhang nach dem anderen erschließt sich. „Ziegelbrennen“ ist eine weit ausgreifende Familiengeschichte, ein Chor aus vielen Stimmen, die scheinbar sprunghaft wechseln: zwischen der Zeit der faschistischen Ustascha-Diktatur in Kroatien während des Zweiten Weltkriegs, den Ereignissen der 1990er Jahre auf dem Balkan und der unmittelbaren Gegenwart, denn im Herbst 2015 zogen zehntausende von Syrern, Irakern, Afghanen durch den Osten Kroatiens. Dort, in jener Gegend, in der Rosmarinka aufgewachsen ist, beginnt und endet dieser große Roman, der siebzig Jahre mitteleuropäischer Geschichte umspannt.



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