Veröffentlichung: 08/2018
ISBN: 978-3-7013-1262-7
460 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag
Preis: € 29,00
E-Book: € 24,99
Der Roman befand sich auf der ORF Bestenliste im Dezember 2018!
„Warum eigentlich Raimund?“, fragt sich Rosmarinka mit beinahe neunzig Jahren. Die gebürtige Kroatin hätte wohl ihr ganzes Leben in ihrem Heimatdorf verbracht, wäre sie als junges Mädchen nicht ausgerechnet an den Donauschwaben Raimund Quendler geraten. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs bedrängen Titos Partisanen den Hof der Quendlers, und so flieht die Familie nach Österreich, wo ein Neuanfang nur unter großen Entbehrungen gelingt. Rosmarinkas Sohn Anton soll es einmal besser haben und Priester werden, aber er bricht das Studium ab, ohne Gründe dafür zu nennen. Erst Jahrzehnte später, als der Historiker Arthur, der mit Rosmarinkas Enkelin Valentina liiert ist, nachfragt, beginnt die alte Frau zu erzählen. Bild fügt sich an Bild und ein Zusammenhang nach dem anderen erschließt sich. Ziegelbrennen ist eine weit ausgreifende Familiengeschichte, ein Chor aus vielen Stimmen, die scheinbar sprunghaft wechseln: zwischen der Zeit der faschistischen Ustascha-Diktatur in Kroatien während des Zweiten Weltkriegs, den Ereignissen der 1990er Jahre auf dem Balkan und der unmittelbaren Gegenwart, denn im Herbst 2015 zogen zehntausende von Syrern, Irakern, Afghanen durch den Osten Kroatiens. Dort, in jener Gegend, in der Rosmarinka aufgewachsen ist, beginnt und endet dieser große Roman, der siebzig Jahre mitteleuropäischer Geschichte umspannt.
Pressestimmen (Auswahl):
Man liest selten einen Roman, der trotz seiner thematischen und formalen Komplexität jene erzählerische
Wolfgang Pirkl, Literatur und Kritik
Leichtigkeit aufweist, die dem Leser eine fordernde, aber immer lohnende und genussreiche Lektüre ermöglicht.
Christian Lorenz Müller erzählt so eindrücklich und lebendig, er hält so raffinierte, teils witzige, teils erschreckende, jedenfalls aber eigentümliche Ereignisse fest, und er beschreibt seine Protagonisten so prägnant und einfühlsam, dass man mühelos zwischen Kroatien und Österreich, zwischen Heute und den Vergangenheiten vor 50 oder 30 Jahren hin und her liest.
Hedwig Kainberger, Salzburger Nachrichten
In vielen Klangfarben überzeugt dieser Roman der Vielstimmigkeit in realistischer Erzählweise mit Fantasieeinschüben, im Konkreten wie im Übertragenen.
Klaus Zeyringer, Der Standard