Lesung: Brita Steinwendtner aus „Gesicht im blinden Spiegel“
Haus der Kultur, Mischlgutweg 5, 5081 Anif, Österreich
Moderation: Roman Reisinger

ZUM BUCH:
Johannes ist jung, musikalisch und kriegsbegeistert. Mit sechzehn
Jahren zieht er im Juli 1866 als Trompetenspieler in die Schlacht von
Königgrätz zwischen der österreichischen und preußischen Armee. Verletzt
überlebt er, fortan fehlt ihm jedoch ein Teil von Wange und Kinn. Der
junge Mann lernt zu leben mit dem, was nicht mehr da ist. Er stellt
sich Spott und Ablehnung, erlernt den Beruf des Kunstschmieds und
stärkt sich an seinem handwerklichen und kaufmännischen Geschick. Halt
findet er in der Musik – er hat zum Cello gewechselt – und bei Valerie,
seiner Liebe, die ihm zunächst unerreichbar scheint. Mit großem Gespür
für ihre Figuren erzählt Brita Steinwendtner in diesem atmosphärisch
dichten Roman das zeitlose Schicksal eines Mannes, dem es gelingt, den
widrigen Zeitläuften die Stirn zu bieten und seine pazifistische
Haltung zu wahren.
„Gesicht im
blinden Spiegel“ entwirft das weit gespannte Panorama einer fesselnden
Familien- und Zeitgeschichte über mehrere Jahrzehnte und führt in
unterschiedliche Landschaften – vom „Böhmischen Paradies“ über das
Sensengebiet des österreichischen Steyr-Tals bis in das „weiße Haus“
von Venedig. Es ist eine vielstimmig erzählte Geschichte von Krieg und
trügerischem Frieden, neuen Lebensentwürfen in der Fremde und vom
Heimkommen. Ein Roman über die Liebe und die Wiederkehr des Sommers.