Lesung: Christian Schacherreiter aus „Das Liebesleben der Stachelschweine“

Freitag, 10. Juni 2022, 19:30 Uhr
Bibliothek, Kirchenplatz 7, 4442 Kleinraming, Österreich
© W. Fischerlehner

Über „Das Liebesleben der Stachelschweine“:
Sie waren Studenten und politisch engagiert: Hans-Werner Hänsel auf linkssozialistischer Seite, Dietrich Pernauer auf rechtsnationaler. Ihre Begegnungen in der Studentenvertretung verliefen entsprechend unfreundlich, und beide waren froh, als sich ihre Wege trennten. Zwei Jahrzehnte später treffen sie einander wieder, und es geht ihnen gar nicht gut. Dietrich hat gewaltigen Ärger mit seiner Herkunftsfamilie, sein älterer Bruder nutzt ihn aus, mit seinem dandy-haften jüngeren Bruder kann er nichts anfangen, mit der esoterisch veranlagten Schwester sowieso nicht. Beruflich sieht er sich unter Wert behandelt und in der Burschenschaft macht er sich gerade zur Witzfigur. Frustriert muss er regelmäßig den strahlenden Hans-Werner Hänsel in Talkshows bewundern, der kurz davor steht, Landesparteiobmann zu werden. Da wird Dietrichs Erzrivale von der ehemaligen Kommilitonin Gretel Kantor beschuldigt, sie vor zwanzig Jahren vergewaltigt zu haben. Die Skandalgeschichte von „Hänsel und Gretel“ gerät flugs in die Schlagzeilen, Hans-Werner scheint privat und politisch ruiniert. Plötzlich hält Dietrich die Fäden in der Hand und findet sich in einer ganz neuen Rolle wieder. Es ist nun an ihm, Entscheidungen mit weitreichenden Folgen zu treffen.

Pressestimmen (Auswahl):

Christian Schacherreiter beobachtet seine Figuren genau und amüsant, begleitet sie meist mit heiterer Leichtigkeit. Er urteilt und moralisiert nicht. […] Schacherreiter erzählt sehr realitätsnah und vergnüglich formuliert, aber doch wie ein Chronist der Realität. Die gibt er bisweilen so präzise wieder, dass existierende Personen erkannt werden können. „Das Liebesleben der Stachelschweine“ liest sich leicht und fliesend, wie aus einem Guss. Die Handlung ergibt sich harmonisch von Szene zu Szene und wirkt nicht konstruiert, schon gar nicht fremd. Denn bestimmt findet jeder darin pointiert gezeichnete, vertraute Charaktere.

Stefan May, Radio Ö1 „Ex libris“

Was sich da unterhaltsam und wie überhöht auf 263 Seiten aufblättert, ist verdammt reich an Déjà-vu-Momenten. Der Autor schnappt sich reale Rohlinge und feilt daraus analytische Literatur.

Peter Grubmüller, Oberösterreichische Nachrichten

Schacherreiters Stil ist ironisch und unterhaltsam. […] Und wenn es auch nicht als Warnung in der Einleitung steht: Ähnlichkeiten mit bekannten lebenden und verstorbenen Personen sind nicht zufällig, sondern könnten beabsichtigt sein.

Maria Fellinger-Hauer, Kirchenzeitung der Diözese Linz


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