ABGESAGT | „GESELLSCHAFTSRÄUME DER LITERATUR: Zur Zukunft des Romans“ – Diskussion mit Leopold Federmair

Dienstag, 31. März 2020, 19:00 Uhr
Alte Schmiede Kunstverein, Schönlaterngasse 9, 1010 Wien, Österreich
Moderation: Kurt Neumann
Eintritt: frei
© Mayuko Kiyamura

Leopold Federmair, Peter Henisch, Olga Martynova, Robert Stripling und Anna Weidenholzer – diese sehr verschiedenen Autoren unterschiedlicher Generationen werden zusammenkommen, um eine Sache zu besprechen, die sie alle (und nicht nur sie) angeht: Die Zukunft des Romans.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts fanden Schriftsteller wie James Joyce, Marcel Proust, Robert Musil oder William Faulkner kreative Antworten auf die Krise, in welche die Tradition des populären, literarisch hochstehenden Romans (Balzac, Dostojewski, Fontane) nicht zuletzt aufgrund der Entwicklung des Kinos zur großen Erzählmaschine geraten war. Olga Martynova und Leopold Federmair fragten sich, ob zu Beginn des „dritten Jahrtausends“, um mit Italo Calvino zu sprechen, eine ähnliche Wende möglich, notwendig oder vielleicht sogar im Gange sei – unter neuen Bedingungen, die wiederum auf einen Medienwandel zurückgehen: Fernsehen, Popkultur, Soziale Medien… Es kristallisierten sich anfangs ihrer Korrespondenz zwei unterschiedliche Positionen heraus: Verteidigung der sozialen Erzählungen und Bestehen auf einer antisozialen Bestimmung von Literatur. Sind die beiden Positionen am Ende vereinbar? Es erwies sich als höchst anregend, daß sich zwei jüngere Autoren ins Gespräch einschalteten, Anna Weidenholzer und Robert Stripling. Peter Henisch, als Vertreter der Nachkriegsgeneration, kommentiert in einer dritten Phase die bisher entwickelten Argumente und Perspektiven. Auf diese Weise sollen sich auf einer zusätzlichen Ebene Gesellschaftszeiträume auftun, in denen sich der problematischen Zukunft des Romans, die vielleicht schon Gegenwart ist (so Robert Stripling), nachspüren lässt. (Leopold Federmair, Olga Martynova)


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