Leseprobe

Veröffentlichung: 02/2023

ISBN: 978-3-7013-1303-7

Auflage: 2

376 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag

Preis: € 28

E-Book: € 23,99

Lieferbar

ORF Topos/Archive des Schreibens: Karin Peschka im Porträt

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Buchempfehlungs-Liste des Deutschlandfunk Kultur im September 2023

Platz 1 der ORF Bestenliste im Mai & Juni 2023
ORF Bestenliste im April 2023
Robert-Musil-Stipendium 2020-2023

Ein halbnackter Fremder tanzt zwischen den Gräbern des Eferdinger Pfarrfriedhofs. Es ist November 1954, ein nasskalter Tag, und Dragan Džomba ist auf der Suche. Vor dem Friedhofstor stehen die Bürger – aufgebracht, misstrauisch, neugierig. Nur der Dechant nähert sich dem Serben und gibt ihm schließlich Quartier im Pfarrhof. Dragan spricht nicht viel, immer wieder zieht es ihn hinaus zum Lagerfriedhof nahe der Donau. Dort, wo es kaum Spuren der Vergangenheit gibt, sucht Dragan aber genau diese.
Er bezieht die Hütte auf dem „Serbenfriedhof“, schließt Freundschaften, erlebt Anfeindung und Argwohn. Jahre später, alt geworden, sitzt er im Gasthof Zum roten Krebs am Stammtisch. Dem Fremden bleibt das Fremde haften, das Seltsame. Ab und zu stellt ihm die zehnjährige Wirtstochter ein Bier hin. Sie ist in ihren Tagträumen daheim und fühlt eine Verbindung zu dem Mann, der nach Wald und Erde duftet, der vor ihr da war und weiß, welche Geschichte sich unter den Feldern verbirgt. Mit „Dschomba“ schreibt sich Karin Peschka das Wissen um die Vergangenheit jenes Ortes, in dem sie aufgewachsen ist, in die eigene Biografie. Sie erzählt vom Leben in einer kleinen Stadt, von Begegnungen, von Lebenswegen und -wendungen, und ein wenig davon, wie es ist, als Wirtstochter aufzuwachsen.


Pressestimmen (Auswahl):

Ein furioser, sprachlich so anspruchsvoller wie klug komponierter Roman. Eine Mischung aus Dorf- und Wirtshausgeschichte, wie sie vielleicht tatsächlich nur in Österreich entstehen kann und die, ohne didaktisch zu werden, in historische Tiefenschichten vorstößt.
„Dschomba“ ist ein sprachlich anspruchsvolles, in den Stillagen wechselndes, aber stets als Gedanken- und Redestrom inszeniertes Prosawerk. Dass der Roman bei aller Ernsthaftigkeit gerade in den Dialogen und in der Figurenzeichnung über einen mal subtilen, mal grimmigen Humor verfügt, macht ihn umso herausragender…

Christoph Schröder, Deutschlandfunk in „Büchermarkt“

Ihrem Protagonisten hat Karin Peschka schon in ihrem ersten Roman einen Auftritt gewährt. Seither ist er gewachsen und gereift und um etliche Schichten und Geheimnisse reicher. Zusammen mit den plastischen Nebenfiguren dieser facettenreichen Kleinstadtgemeinschaft ergibt das ein ebenso buntes wie tiefgründiges Romanerlebnis.

Judith Hoffmann, Radio Ö1 Kulturjournal

Eine starke Geschichte voll historischer Infos, sprachlich souverän und kurzweilig.

Karin Waldner-Petutschnig, Kleine Zeitung

Mit diesem Roman erweist sich Peschka als Chronistin ihrer Herkunft, des Gasthauses Roter Krebs, der Kleinstadtgemeinschaft Eferdings, der vergessenen Opfer beider Weltkriege.

Sabine Scholl, Der Standard

Über den autobiografischen Gehalt des Romans muss man sich keine Gedanken machen. Dafür ist diese Dorf- und Gasthausgeschichte und Geistergeschichte, die der österreichischen Provinz eines ihrer dunklen, lange beharrlich beschwiegenen Geheimnisse entlockt, zu klug, zu zwingend erzählt – manchmal in einer am Dialektalen geschulten Kunstsprache, die auf Pronomen und Verben genauso pfeift wie auf den Haček in Džomba. Auch das sorgt im Roman für beklemmende, seltsam heimelige, aber nie harmlose Atmosphäre.

Joachim Leitner, Tiroler Tageszeitung

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