Durch das Okular eines Uhrmachers

Buchcover Durch das Okular eines Uhrmachers

Veröffentlichung: 09/2003

ISBN: 978-3-7013-1073-9

286 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag

Preis: € 26,00

Lieferbar

Alexander Spiegeblatt schildert Kindheit und Jugend in der Bukowina und das düstere Kapital der Vertreibung der Juden nach Transnistrien.

Wie durch das Okular eines Uhrmachers blickt der jiddische Dichter Alexander Spiegelblatt zurück auf die Landschaft seiner Kindheit, die nach dem Ersten Weltkrieg zu Großrumänien gehörende Bukowina. Das Leben während der Zwischenkriegszeit in der Heimatstadt Kimpolung und in den umliegenden Dörfern erwacht von neuem, eine Landschaft mit noch buntem Völkergemisch, in der allerdings schon erste Spannungen spürbar werden, die sich schließlich im Zweiten Weltkrieg entluden und der dort lange vorhandenen Kultur ein Ende setzten.
Damit beginnt ein düsteres Kapitel in der Geschichte Rumäniens, die Vertreibung der Juden aus der Bukowina nach Transnistrien, einem unbekannten und kargen Landstrick zwischen den Flüssen Dnjestrund Bug.
Die traumatischen Erlebnisse bleiben in Spiegelblatts Erinnerungen haften, sich einschneidender Wendepunkt. In kaum zu überbietender Plastizität wird die historische Realität geschildert, ist von grauenhaften Massakern, von Hunger, Krankheit und Tod die Rede.
Mit seiner zunächst stimmungsvollen, dann erschütternden Autobiografie legt Alexander Spiegelblatt Zeugnis ab von einer vergangenen, blühenden Kultur und ihrer schonungslosen Vernichtung.