Veröffentlichung: 04/2005
ISBN: 978-3-7013-1094-4
152 Seiten, gebunden
Preis: € 23,00
Ein Buch, das in seinem ungewöhnlichen Blick auf die Dinge ebenso überrascht wie in seiner Sprache – das literarische Debüt von Wolfgang Bleier.
„Es ist ein Ab- und Auftauchen im Wettbüro S und ein Verschwinden: hinter jeder Tür ist eine andere Welt und Abstellkammer. Es gibt kein Fenster, und es gibt kein Tageslicht im Wettbüro S.“
Die immer wiederkehrenden Besucher sind bizarre Geschöpfe – Herr Gustav, der Kantinegustav, ist an den Händen und im Gesicht mit übler Krätze überzogen, der Diskofredi ist, wie jeder weiß, in Steinhof gewesen, und dem Stummerl steht die Lastschrift ins Gesicht geschrieben. Der Herr Wabitsch, der Volksschuldirektor Sikura, der Geselchte, der Herr Hans – an ihnen wird das Leben abgeschrieben. Das Wettbüro S ist das Zuhause des Spielers, die Pferderennen, der schnelle Einsatz bestimmen seinen Lebensrhythmus: „Die Hand des nervösen Spielers zerbudelt Geldscheine, die Hand zerbudelt Geldscheine und wettet rasch.“ Der Spieler im Wettbüro S wettet um sein Leben.
Viele Schicksale versammeln sich in Wolfgang Bleiers Texten, treffen in einem Satz aufeinander, verschwinden, um an anderer Stelle aufzutauchen. In drei Prosatexten erweist sich Wolfgang Bleier als genauer Beobachter und aufmerksamer Chronist seiner Umgebung, sein literarisches Debüt besticht durch ein hohes Maß an sprachlicher Fertigkeit. Vom Dahergesagten, Sprichwörtlichen lebt seine Sprache, die in verdichteter Prosa einen klaren, bildkräftigen Ausdruck findet.